Abhängigkeitserkrankungen sind komplexe Erkrankungen und bedürfen vielfältiger Behandlungsansätze. Die verschiedenen Berufsgruppen unseres Reha-Team arbeiten Hand in Hand zusammen, um Sie wieder fit für den Alltag zu machen.
Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 16-26 Wochen. Sie hängt zum einen von der Antragsstellung und dem Leistungsträger ab. Zum anderen richtet sich die Therapiedauer nach der Behandlungsform, die in Vorstellungsgesprächen und Therapieplanungskonferenzen mit Ihnen verbindlich vereinbart wird.
Einer der zentralen zentrale Bausteine Ihrer Rehabilitation ist die Sucht- und Psychotherapie. Dabei geht es um die Ursachen Ihrer Suchterkrankung, Ihr Krankheitsverständnis und die Entwicklung alternativer Strategien zur erfolgreichen Lebensbewältigung. Gruppentherapie, Einzeltherapie, Indikationsgruppen und Angehörigenarbeit sind die wichtigsten Elemente der Sucht- und Psychotherapie in unserer Klinik.
Gruppentherapie fördert Ihre sozialen Fähigkeiten und das Gemeinschaftsgefühl. Sie bietet die gegenseitige, konstruktive Korrektur und die Möglichkeit, voneinander zu lernen. In der Regel finden drei bis vier Gruppengespräche pro Woche statt.
Indikative Gruppen bieten eine intensivere Bearbeitung Ihrer individuellen Themen wie Depression und Sucht, Impulskontrolltraining, Kriminalität und Sucht, Emotionale Kompetenz, Stressbewältigung, Musik, Tanz & Bewegung, Improvisation, Tabakentwöhnung, am Arbeitsplatz, Berufsfindung und Bewerbungstraining, Elterngruppe und weitere Angebote.
Ergänzend zur Gruppentherapie bietet Ihnen die Einzeltherapie die Möglichkeit, Ihre belastenden Erfahrungen und andere persönlichen Anliegen und Themen im Vier-Augen-Gespräch mit Ihrem/r Bezugstherapeuten/-in aufzuarbeiten. In der Regel findet eine Einzelsitzung pro Woche statt.
Im Zentrum der Arbeitstherapie stehen die Entdeckung und Auffrischung Ihrer beruflichen Ressourcen sowie das Training Ihrer Leistungsfähigkeit. Mögliche Einsatzfelder sind: Küche, Hauswirtschaft, Verwaltung, Schreinerei, Schlosserei und Gärtnerei.
Die Einbeziehung von Bezugspersonen in die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen ist eine wichtige Voraussetzung bei der Wiedereingliederung in Ihr soziales Umfeld. Gegenseitige Vorwürfe mit Kränkungen und Verletzungen sind in der Entwicklung einer Sucht, die auch als eine „soziale Erkrankung“ bezeichnet wird, an der Tagesordnung. Es gilt diesbezüglich für alle Beteiligten Informationen zu vermitteln sowie schädliche Beziehungsdynamiken bei Betroffenen und Mitbetroffenen zu reflektieren und unterstützende Kommunikationsstile zu entwickeln.
Unsere Ärzte/-innen helfen Ihnen, einen eigenverantwortlichen Umgang mit Ihrer Gesundheit zu finden. Die medizinische Behandlung zielt auf Ihre physische und psychische Leistungsfähigkeit. Die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen sowie Schulungen zu Gesundheitsbildung mit dem Ziel eines die Gesundheit fördernden Lebensstils sind weitere Schwerpunkte der medizinischen Begleitung.
Bei medikamentös behandelten ADHS-Erkrankungen ist es vor Aufnahme unbedingt erforderlich, mit unseren Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie Kontakt aufzunehmen. In einem gemeinsamen Gespräch vor Aufnahme können wir dann mit Ihnen die mögliche Medikation während der Reha-Maßnahme besprechen.
Abhängigkeitserkrankungen sind „soziale Erkrankungen“. Die Folgen abhängigen Konsumverhaltens zeigen sich oft in finanziellen und rechtlichen Problemen, z.B. gerichtlichen Auflagen, vermehrten und unregulierten Schulden, Wohnungsproblemen sowie Problemen am Arbeitsplatz.
Der Sozialdienst unterstützt unsere Rehabilitand*innen sich den Herausforderungen der sozialen Wiedereingliederung zu stellen, um die o.g. Problembereiche bewältigen zu können.
Entdecken, Erproben und Fördern der Fähigkeiten zu künstlerischem und kreativem Gestalten stehen im Mittelpunkt der Kreativtherapie. Dabei werden Erfolgserlebnisse ermöglicht und der Selbstwert gestärkt. Gleichzeitig bekommen Sie Anregungen für die Ausbildung neuer Interessen und für eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Zusätzlich unterstützt die Kreativtherapie mit ihren kunsttherapeutischen Angeboten Ihre persönliche Entwicklung in sucht- und psychotherapeutischen Prozessen.
Die Sport- und Bewegungstherapie verfolgt neben der funktionalen Wiederherstellung und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit die Stärkung psychischer und sozialer Ressourcen durch positive Bewegungserfahrungen sowie die Förderung eines gesundheitlich orientierten Verhaltens. Ein Volleyballplatz, ein Fitnessraum sowie viele Outdoor-Aktivitäten gewährleisten ein breites Sportprogramm.
Die Lage der Fachklinik inmitten des Nordschwarzwaldes bietet viele Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten. Zusätzlich gestalten unsere Rehabilitand*innen füreinander Freizeitprojekte, die wöchentlich stattfinden und die in den Wochenplan integriert sind.
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Der AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e. V. begleitet Menschen in vielfältigen Lebenslagen und Problemsituationen.